Erkenntnispraxis in der Stille
Ein Klosteraufenthalt bedeutet, sich für einige Zeit zurückzuziehen, um im Abstand zum Alltag zur Ruhe zu kommen, bei sich selbst anzukommen, sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen und bereits laufende Prozesse und Erkenntnisse zu vertiefen. Ein Klosteraufenthalt ist für Einsteigende also genauso geeignet, wie für diejenigen, die ihre eigene bereits laufende Praxis stärken möchten. Bei der Meditation in allen drei Körperstellungen – gehen,stehen,sitzen – wird Konzentration auf den Atem, den Körper oder einem anderem Objekt geübt, für Fortgeschrittene Vipassana – Einsicht, Klarblick.
Praxis im nahe gelegenen Wald
Dieser Ort bietet die Möglichkeit, sich ganz und gar dem gegenwärtigen Moment zu widmen und das Leben an jedem Tag so zu nehmen, wie es kommt. Es findet ein Plan ohne Plan statt, eine lebendige Praxis, die gleichzeitig vollkommen auf die disziplinierte innere Arbeit mit den persönlichen Mustern ausgerichtet ist.
Da jeder Tag und die Menschen unterschiedlich sind, sind alle Aufenthalte unterschiedlich.
Es wird geschwiegen. Das Schweigen ist hilfreich, um die eigenen Konzepte zu erkennen und aufzulösen. Meditation findet nicht nur auf dem Kissen statt: Alle Handlungen – Essen, Gehen, der Toilettengang – werden in Achtsamkeit verrichtet, in ruhiger Konzentration auf den gegenwärtigen Moment, ohne etwas Erreichen zu wollen oder zu bewerten. Dafür beteiligen sich alle Besuchenden an einigen der anstehenden Aufgaben im Kloster – wie der Gartenarbeit oder dem Reinigen der Zimmer und des Hauses. Auch sich in Harmonie mit der Natur zu erfahren, ist ein wesentlicher Bestandteil der Praxis.